Hund einschläfern: Ablauf und Kosten

Einen Hund einschläfern zu lassen ist eine der schwierigsten Entscheidungen, die Tierbesitzer treffen müssen. Einen Hund oder ein anderes Haustier einzuschläfern, wird in der Regel in Erwägung gezogen, wenn das Tier unheilbar krank ist, stark leidet und eine so schlechte Lebensqualität hat, dass keine Aussicht auf Besserung besteht.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, den eigenen Hund einschläfern zu lassen?

Die meisten Hundebesitzer kennen ihr eigenes Tier sehr gut und haben deshalb insgeheim ein richtiges Gefühl für den angemessenen Zeitpunkt für diesen schwierigen Schritt. Die endgültige Entscheidung, den eigenen Hund einzuschläfern, auch Euthanasie genannt, ist aber oft das Ergebnis intensiver Gespräche mit dem Tierarzt.

Der Tierarzt kann durch Diagnose und Prognose des Gesundheitszustands des Hundes fundierte Ratschläge geben und hat einen objektiveren Blick auf die Situation. Das hilft, diese emotionale Entscheidung nicht alleine treffen zu müssen. Solltest du dir über den Zustand deines Hundes unsicher sein, rufe vorsichtshalber beim Tierarzt an und kläre alle deine offenen Fragen ab.

Häufige Gründe dafür, den eigenen Hund einschläfern zu lassen

  • Unheilbare Krankheiten: Dazu gehören Krebs, schwere Herzkrankheiten und andere degenerative Erkrankungen. Besondere Maßnahmen sind erforderlich, wenn der Hund unter einer meldepflichtigen Erkrankung leidet. Die Krankheit muss dann durch den Besitzer oder den Tierarzt den zuständigen Behörden gemeldet werden und die Erdbestattung ist ggf. nicht ohne Weiteres möglich.

  • Chronische Schmerzen: Wenn Schmerzmittel und Therapien nicht mehr ausreichen, um dem Hund ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Die Euthanasie kann das Tier dann von den Schmerzen erlösen.

  • Altersschwäche: Im fortgeschrittenen Alter können Hunde an einer Vielzahl von Beschwerden leiden, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Oft hören die Hunde auf zu essen oder zu trinken, der Stoffwechsel funktioniert nicht mehr richtig oder das Tier steht nicht mehr aus eigenen Kräften auf.

  • Schwere Verletzungen: In Fällen, in denen Verletzungen nicht heilbar sind und große Schmerzen verursachen, kann es sinnvoll sein, den Hund einzuschläfern. 

Der Ablauf der Euthanasie des Tieres

Hundehalter entscheiden sich oft, den eigenen Hund zu Hause einschläfern zu lassen, um dem Tier zusätzlichen Stress zu ersparen. Auch die Tierarztpraxis kann ein geeigneter Ort sein, um die Euthanasie vornehmen zu lassen.

Um den Hund einzuschläfern, verabreicht der Tierarzt dem Hund eine Überdosis eines Anästhetikums, das zuerst eine tiefe Bewusstlosigkeit und dann den Tod herbeiführt. Dieses Vorgehen ist für den Hund absolut schmerzlos. Hundehalter haben immer die Möglichkeit, den gesamten Prozess zu begleiten. Der Ablauft sieht wie folgt aus:

  1. Emotionale Vorbereitung: Kurz bevor man seinen eigenen Hund einschläfern lässt, sollte man sich bereits mit den möglichen emotionalen Auswirkungen dieser Ausnahmesituation beschäftigen. So kann man früh genug Unterstützung durch Freunde und Familie einfordern oder eine professionelle Trauerberatung in Anspruch nehmen. Oft kennen sich die Tierärzte mit entsprechenden Angeboten aus und können Auskunft über Unterstützungsmöglichkeiten geben. Wichtig ist, die negativen Gefühle anzuerkennen und sich Zeit zu nehmen, um die Trauer zu verarbeiten.

  2. Gespräch mit dem Tierarzt: Bevor der Hund eingeschläfert wird, bespricht der Tierarzt mit den Besitzern den gesamten Ablauf, beantwortet Fragen und klärt über die zu erwartenden Schritte auf. Das hilft, Unsicherheiten und Ängste zu minimieren.

  3. Sedierung: Oft wird dem Hund vor der eigentlichen Euthanasie ein Beruhigungsmittel verabreicht. Das lässt den Hund entspannen und reduziert jegliche Angst oder Unruhe.

  4. Verabreichung des Euthanasie-Mittels: Das Medikament wird normalerweise intravenös, über eine Vene des Hundes verabreicht. Der Tierarzt führt die Kanüle meistens in die Vene im Vorderbein ein, um das Medikament zu verabreichen. Es wirkt schnell und führt zu einem tiefen Bewusstseinsverlust, gefolgt von einem Herzstillstand. Ds Mittel ist ein sogenanntes Barbiturat (Pentobarbital), das eine dämpfende Wirkung auf das Gehirn hat.

  5. Bewusstlosigkeit und Herzstillstand: Nach der Verabreichung des Medikaments wird der Hund innerhalb von Sekunden bewusstlos. Er spürt keinen Schmerz und kein Unbehagen. Dessen können sich Hundebesitzer sicher sein, selbst wenn die Muskeln des Hundes zu zittern beginnen. Das sind normale Reaktionen und werden von dem Tier selbst nicht mehr wahrgenommen. Kurz nach Eintritt der Bewusstlosigkeit hört das Herz auf zu schlagen. Den Hund einzuschläfern dauert in der Regel nur wenige Minuten.

  6. Überprüfung durch den Tierarzt: Der Tierarzt überprüft, ob das Herz des Hundes aufgehört hat zu schlagen und ob keine Atembewegungen mehr vorhanden sind, um den Tod des Hundes zu bestätigen.

  7. Bestattung: Die Bestattung kann in Form einer Erdbestattung auf dem eigenen Grundstück, z. B. dem eigenen Garten, stattfinden, solange das Tier nicht unter einer meldepflichtigen Krankheit litt. Viele Hundehalter entscheiden sich für eine Feuerbestattung. Anschließend kann die Asche in einer Urne aufbewahrt und in kleinen Mengen am Körper in Form von Ascheschmuck getragen werden. Das Bestattungshaus können sich die Hundebesitzer selbst aussuchen. Die meisten Tierärzte sind bereits an ein Tierbestattungsinstitut angebunden und kümmern sich, nach Wunsch, um die Abholung des Tieres.

  8. Trauerphase: Die Zeit nach der Euthanasie ist oft von tiefer Trauer geprägt. Erinnerungen an die schönen gemeinsamen Zeiten können Trost spenden und helfen, den Verlust zu verarbeiten. Auch der Gedanke daran, dass die Entscheidung, den Hund einschläfern zu lassen, eine Erlösung für den Hund war, kann bei der Trauerbewältigung helfen.

Oft wird das Bild der Regenbogenbrücke verwendet, um die positiven Erinnerungen an das eigene Haustier metaphorisch darzustellen. Außerdem können mit Trauersprüchen die Erinnerungen an den eigenen Vierbeiner in die richtigen Worte gefasst werden.

Hund einschläfern: Kosten

Die Kosten für die Euthanasie eines Hundes hängen von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel haben die Region, in der man lebt, die Größe des Hundes und die spezifischen Dienstleistungen, die in Anspruch genommen werden, Einfluss auf die Höhe der Kosten:

Tierarztgebühren abhängig vom Ort

  • Hund in der Praxis einschläfern lassen: Den eignen Hund in der Praxis einschläfern zu lassen, ist oft die kostengünstigste Option. Die Preise können je nach Tierarztpraxis und Standort variieren, liegen aber typischerweise zwischen 50 und 150 Euro. Die Kosten werden auf Grundlage der GOT, der Gebührenordnung für Tierärzte, festgelegt und bestehen aus dem Aufwand für das Medikament und die Dienstleistung des Arztes.

  • Hausbesuche: Einige Tierärzte bieten an, den Hund in seinem Zuhause einschläfern zu lassen. Diese Dienstleistung ist in der Regel teurer und kann zwischen 150 und 300 Euro kosten.

Zusätzliche Dienstleistungen

  • Voruntersuchungen: Manchmal sind vor der Euthanasie zusätzliche Untersuchungen erforderlich, um den Zustand des Hundes zu bestätigen. Diese können zusätzliche Kosten verursachen.

  • Sedierung: Einige Tierärzte empfehlen eine Sedierung vor der eigentlichen Euthanasie, um dem Hund den Stress zu nehmen. Diese Sedierung kostet 30 bis 50 Euro.

  • Nachsorge: Die Kosten für die Nachsorge können ebenfalls variieren. Dies umfasst Optionen wie die Kremation oder Beerdigung.

Kremation und Beerdigung

  • Gemeinschaftskremation: Bei dieser Option wird der Hund zusammen mit anderen Tieren kremiert. Die Asche wird nicht zurückgegeben. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 50 und 100 Euro.

  • Individuelle Kremation: Bei dieser Option wird der Hund einzeln kremiert und die Asche wird dem Besitzer zurückgegeben. Dies kann zwischen 100 und 500 Euro kosten, abhängig von der Größe des Hundes und den spezifischen Dienstleistungen.

  • Beerdigung: Die Kosten für eine Beerdigung variieren stark je nach Standort und den gewählten Dienstleistungen. Ein einfacher Platz auf einem Tierfriedhof kann zwischen 200 und 500 Euro kosten. Es gibt auch die Möglichkeit, den Hund im eigenen Garten zu beerdigen, sofern der Hund keinen meldepflichtigen Krankheiten erlegen ist.

Tierversicherungen

Ohne Selbstbeteiligung liegen die Preise für eine Tierkrankenversicherung oft zwischen 50 und 150 Euro. Diese übernimmt in den meisten Fällen die Kosten für die vorhergehende Diagnostik und die Euthanasie. Die Bestattung wird von vielen Besitzern nicht beachtet und verursacht ungeahnte Kosten. Es macht Sinn, schon früh für die Bestattung zurückzulegen und diese schließlich würdevoll zu gestalten.